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Der Mandelkern, oder die Entstehung der Angst

Die Amygdala (Mandelkern)……

ist ein paariges Kerngebiet im Gehirn. Es (oder sie) wird dem limbischen System zugeordnet. Das limbische System setzt sich aus mehreren Bereichen innerhalb des Gehirns zusammen und ist -vereinfacht gesagt- für die Verarbeitung und Entstehung von Emotionen und Triebverhalten zuständig. Die Amygdala wiederum ist in erster Linie für die Wiedererkennung von Situationen und die damit zusammenhängenden körperlichen Reaktionen verantwortlich.

Wie funktioniert das?

Der Reiz eines Sinnesorgans (Auge, Nase, Ohren etc.) wird ins Gehirn geleitet. Hier gibt es eine Struktur, welche sozusagen die Einlasskontrolle macht (Thalamus). Von dieser Struktur wird der Reiz dann u.a. weitergeleitet zum Mandelkern. Der Mandelkern soll dann eine Bewertung (Vergleich mit bekannten oder erlernten Gefahren) des Signals vornehmen und eine unwillkürliche Entscheidung treffen. Dies kann Angst, Kampfreaktion oder Flucht bedeuten. Der Mandelkern entscheidet hier auch über alle dafür notwendigen Reaktionen im Körper. Dies können z.B. Hormonausschüttungen sein, welche dann Blutdruck oder Herzschlag verändern. Diese sog. Stresshormone (z.B. Noradrenalin, Adrenalin, aber auch Cortisol) sind für Flucht – und Kampfreaktionen wichtig. Stellen Sie sich vor, Sie treffen in der Savanne auf einen Säbelzahntiger, dann brauchen Sie schnelle Energiebereitstellung um wegzulaufen und einen Baum zu finden. Dies ermöglichen diese Stresshormone.

Die oben beschriebenen Reaktionen laufen sehr schnell ab (es gibt auch eine langsame und differenzierte Reaktion über die willkürlichen Bereiche im Gehirn. Diese ist aber viel langsamer – oftmals zu langsam), denn sie sind entwicklungsgeschlichtlich sehr alt und überlebensnotwendig. Diese Reaktionen findet man bei Säugetieren, aber auch z.B. bei Reptilien.

Bei einer nicht adäquaten Reaktion der Amygdala, oder bei permanenter Übererregung (z.B. Posttraumatisch) gibt die Amygdala zu schnell, zu viele und intensive Informationen weiter. Dies beeinflusst nicht nur die Hormonausschüttung, sondern mit der Zeit alle Regionen des Gehirns und irgendwann des ganzen Körpers. Die Amygdala wird hierbei, ähnlich wie beim Muskeltraining, immer größer und stärker.

So kann eine Angststörung entstehen. Aus Hypnotherapeutischer Sicht entsteht eine leidvolle Trance, welche ungewünscht Unwillkürliches festigt.

Was kann man tun?

Nun, Ziel – aus meiner Sicht – könnte sein von den ungewünschten, unwillkürlichen Prozessen weg, hin zu mehr gewünschten, unwillkürlichen Prozessen zu kommen (unwillkürlich deshalb, da diese schnell ablaufen. Was aber bei gewünschten Prozessen positiv ist). So kann die Amygdala zieldienlich trainiert werden. Dies kann z.B. mit hypnotherapeutischen Methoden geschehen.

Sie haben Interesse an gewünschten, unwillkürlichen Prozessen? Dann nehmen Sie doch einfach Kontakt mit mir auf: https://berndaupperle.de/kontakt

Photocredit: nik shuliahin/unsplash

Angst, Hypnotherapie, Panik, Stress, systemisch