Körper und Psyche im Einklang
In meinen letzten 20 Jahren in der Medizin habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele (eigentlich die Mehrzahl) meiner Patienten, sich eigentlich wegen rein körperlichen Symptomen in Behandlung (z.B. Osteopathie) begeben. Dies meistens, weil Sie Schmerzen haben und in der Regel die bisherigen Therapien nicht den richtigen Behandlungserfolg brachten. Sehr häufig sind diese Schmerzen direkten Strukturen (Muskeln o.ä.) im Körper zuordenbar und dadurch auch gut behandelbar, kehren aber nach vermeintlich erfolgreicher Behandlung ebenso schnell wieder zurück. Dies frustriert Patienten und Therapeut.
Meine Erfahrung zeigt hier, dass sehr häufig nicht nur eine rein körperliche Komponente vorhanden ist, sondern das Denken und Fühlen hier maßgeblich zur Auslösung und Aufrechterhaltung der Symptome beiträgt.
Außlösefaktoren können hier zum Beispiel Stress oder belastende Alltagssituationen sein, welche die Patienten belasten und dadurch zu körperlichen Veränderung mit dem bekannten Symptom Schmerz führen. Stress ist erstmal eine natürliche Funktion (physiologisch) des Körpers. Es werden Hormone u.ä. ausgeschüttet. Bleibt die Hormonausschüttung jedoch dauerhaft erhalten ist dies eine negative Reaktion des Körpers (pathologisch). Die Patienten haben reale Schmerzen mit realen Veränderungen in Muskeln o.ä., aber negativ unterstützt vom Denken und Fühlen. Oft ist es sogar so, dass die Patienten Schmerzen haben, man aber nichts findet – der Schmerz hat sich verselbstständigt.
Die psychosomatischen Medizin – wie ich sie verstehe – beleuchtet genau diese, wie oben beschriebenen, Konstellationen. Sie ist die Kombination aus klassischer körperbetonter Therapie (Osteopathie, Physiotherapie, Schmerztherapie) und der sogenannten Sprechenden Medizin (Psychotherapie, Hypnotherapie, Interventionstechniken usw.). Als Therapeut widme ich mich mit dem Patienten zusammen sozusagen dem „Problem“ auf allen Ebenen.
Durch die Behandlung der realen Schmerzen in Kombination mit der Beschäftigung von eventuell vorliegenden negativ unterstützenden Sichtweisen, aber auch die Unterstützung bei der Findung von positiv unterstützenden Sichtweisen können hier, aus meiner Sicht, nachhaltige Behandlungserfolge erzielt werden.